Die Körperpsychotherapie ist die Integration körperorientierter Verfahren in die Hypnosetherapie.
Hierbei beziehe ich mich bei meiner therapeutischen Arbeit – wie viele andere körperorientierte Verfahren das auch tun – in besonderer Art und Weise auf Sensorik (Ebene des Fühlens und Spürens) und Motorik (Ebene des gezielten Ansteuerns und Bewegens von Muskeln und Körperteilen).
Ausgehend vom Spüren (Sensorik) und Bewegen (Motorik) stelle ich dann Querverbindungen her zu psychischen Prozessen (u.a. Gefühle wie z.B. Angst) und zur Gleichgewichtsregulation* (Erzeugen einer aufgerichteten Haltung) des menschlichen Körpers und Nervensystems.
Meistens nutze ich körperpsychotherapeutische Strategien, zu welchen ich auch die körperorientierte Hypnose zähle, bei der Arbeit mit Patienten mit chronischen Schmerzen. Ebenso sind körperpsychotherapeutische Strategien aber auch bei der Behandlung von stark im Körper (präziser in der Atmung) fest sitzenden Ängsten und Depressionen sehr wirksam (vgl. Körperschema der Angst und Entstehung der sensomotorischen Amnesie in der Grafik oben, oder ausführlicher in folgendem Artikel).
Bei meinem therapeutischen Vorgehen bringe ich konsequent körperliche und psychische Prozesse miteinander in Beziehung und leite daraus – gemeinsam mit dem Patienten – einen individuellen Therapieplan ab.
Neben den verschiedenen körperpsychotherapeutischen Strategien ist meistens auch die auflösende Hypnose (innere emotionale Konflikte und unverarbeitete Gefühle mit der Hypnoanalyse auflösen) ein wichtiger Bestandteil dieses Therapieplans. Denn oft gibt es Gefühle (vor allem Ängste), welche hinter der körperlichen Anspannung stecken und deswegen lassen sich meiner Erfahrung nach oft auch körperliche Beschwerden durch die Integration hypnosetherapeutischer Strategien schneller und nachhaltiger therapieren als alleine durch körperpsychotherapeutische Strategien.
Die genaue Vorgehensweise – ausgehend von der Erstellung eines individuellen Störungsbildes bis hin zu den verschiedenen körperpsychotherapeutischen Strategien – erkläre ich im Verlauf dieses Artikels ausführlich.
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*elementar für die Entwicklungsgeschickte des menschlichen Nervensystems durch die adaptiven Veränderungen im Zusammenhang mit der Entwicklung des aufrechten Ganges vor mehreren Millionen von Jahren
Anamnese – Erstellung eines individuellen Störungsbildes
Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens Muster, die ihm den Umgang mit sich wiederholenden Aufgaben erleichtern: Bewegungsmuster, Haltungsmuster, Verhaltensmuster, Denkmuster … Werden diese Muster zu eng oder zu unflexibel, schränken sie unsere (Wahl-)Möglichkeiten immer weiter ein. Viele kennen den Teufelskreis aus zunehmender (Muskel-)Spannung und daraus resultierenden Schmerzen.
In der Anamnese wird zunächst festgestellt, welche Muster sich bei Ihnen entwickelt haben und aus welchem Grund diese bei Ihnen entstanden sind. Meist haben sie sich stressbedingt entwickelt und es konnten sich nach und nach Blockaden aufbauen oder der bewusste Zugang zu vielen für die Bewegungsorganisation zuständigen Gehirnarealen ist komplett versperrt (sensomotorische Amnesie nach Thomas Hanna).
Bezogen auf die Körperhaltung lässt sich grundsätzlich zwischen dem Stopp-Muster und dem Start-Muster nach Thomas Hanna unterscheiden. Oft kommt es allerdings auch zu Mischformen beider Muster.
Stopp-Muster nach Thomas Hanna
Beim Stopp-Muster nach Thomas Hanna – Feldenkrais nannte es „Körperschema der Angst“ – sind typischerweise die Beugermuskeln (z.B. Bauchmuskulatur, Hüftbeuger, Brustmuskulatur) im ganzen Körper verspannt. Dadurch kommt es zu einer gebeugten Körperhaltung und einem Hohlkreuz. Und oft kann dieses körperliche Muster beitragen zu psychischen Beschwerden wie Ängsten (empfunden meist im Brust- und Bauchraum), einer Depression (durch die Anspannung um Lungenflügel und Zwerchfell herum) oder zu Magen-Darm-Problemen (durch die verspannte Hüft- und Bauchmuskulatur und den Druck auf die parasympathischen Nervenbahnen entlang der Lendenwirbelsäule, die den Magen parasympathisch versorgen).
Start-Muster nach Thomas Hanna
Beim Start-Muster nach Thomas Hanna sind die Streckermuskeln (u.a. die Rückenmuskulatur) typischerweise dauerhaft angespannt. Es kommt zu einem Hohlkreuz; oft entstehen Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich und entlang der Wirbelsäule. Häufig kommt es durch das Start-Muster auch zu Knieschmerzen.
Trauma-Muster nach Thomas Hanna
Während Start- und Stopp-Muster nahezu symmetrisch organisiert sind, ist das Trauma-Muster (z.B. nach einem Sturz auf die Seite mit bleibendem Schutzmuster) individuell und asymmetrisch organisiert. Dies erfordert eine individuell auf den Einzelfall abgestimmte Behandlung und einen Therapeuten mit viel Einfühlungsvermögen und Erfahrung. Mit Trauma-Patienten arbeite ich hypnosetherapeutisch (auflösende Hypnose) und körperpsychotherapeutisch, meist mit der integrativen Atemtherapie. Durch die starken Ungleichgewichte in der Haltung kommt es beim Trauma-Muster meist zu einseitigen Rückenschmerzen, aber auch zu überlastungsbedingten Schmerzen entlang der Wirbelsäule, zu Skoliosen und mehr.
Grundlagen der Körperpsychotherapie
In der Körperpsychotherapie arbeite ich mit kleinen, achtsamen Bewegungen. Diese beziehen sich auf die Ebene des Spürens („sensorische Ebene“) und auf die Ebene des gezielten, sparsamen Bewegens („motorische Ebene“). Die Bewegungsimpulse stimulieren Ihr Nervensystem und helfen diesem dadurch, sich an vergessene Muskeln zu erinnern und sie wieder in den alltäglichen Bewegungsablauf einzugliedern. Davon profitieren vor allem Menschen, die stark verspannt sind, Menschen, die schwarze Flecken auf der Körperlandkarte im Gehirn haben (die sensomotorische Amnesie wird hier erklärt) und auch Personen, die sich ungünstig bewegen, also mit sehr viel unnötiger Muskelspannung. Beim Prozess der sensomotorischen Integration lösen sich nach und nach die meisten Blockaden und Beschwerden im Bewegungsapparat einfach auf.
So erlangen Sie körperlich und emotional ein besseres Gleichgewicht, und zwar oft auch ohne, dass wir dafür thematisch tiefer auf die zugrunde liegenden psychischen oder körperlichen Ursachen eingehen müssen.
Sitzungen finden im angekleideten Zustand statt. Bitte bringen Sie aber bequeme Kleidung mit, also beispielsweise keine engen Jeans.
Therapiemethoden der Körperpsychotherapie
Körperorientierte Hypnose
Die körperorientierte Hypnose ist bei der Arbeit mit Schmerzpatienten und bei Patienten mit psychosomatischen Beschwerden (u.a. auch bei stark im Körper fest sitzenden Ängsten) das Mittel der Wahl zur Behandlung starker körperliche Blockaden. Ebenso lässt sich diese aber auch zur Optimierung von Bewegungsabläufen einsetzen. Durch die Hypnose hat der Patient einen ganz anderen Zugang zu seinem Körper und kann sich selbst bei allen Bewegungen, wenn sie auch noch so klein sind, „zuschauen“. Und dadurch, dass die so genannte Grundaktivierung in der Hypnose wesentlich geringer ist als unter Belastung, lassen sich so oft noch kleine, entscheidende Verbesserungen bei Bewegungsabläufen (differenzielles Lernen auf der Ebene des Körper-Selbst) erreichen, welche mit den Standardtherapieverfahren so bei weitem nicht erreicht werden können weil die Wahrnehmungsfähigkeit (entscheidend ist nicht „was ich tue, sondern wie ich tue was ich tue“) unter Belastung stark eingeschränkt ist.
Pandiculations nach Thomas Hanna
Durch sensomotorisches Feedback von Seiten des Therapeuten kann man lernen, unwillkürlich angespannte Muskeln (Muskeln, welche man bewusst nicht gut spürt und nicht entspannen kann) zunächst noch stärker anzuspannen und dann allmählich die Spannung zurück zu nehmen. Die Muskeln entspannen sich so von mal zu mal immer mehr. Im Idealfall lassen sie sich dann wieder in vollem Umfang bewusst bewegen und sind wieder voll spürbar. Das Verfahren ähnelt der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson, ist aber noch individueller auf die unterschiedlichen Spannungsmuster der Patienten ausgerichtet.
Wenn die Pandiculations nicht ausreichend sind zur Lösung der Muskelverspannung und der Wahrnehmungsstörung, lassen sich meist noch punktuelle Verspannungen in der Muskulatur finden:
Kinetisches Spiegeln nach Feldenkrais
Manche Muskeln sind so stark verspannt, dass ein Lösen der Verspannungen durch Methoden wie die Triggerpunktebehandlung oder das Pandiculieren gar nicht möglich ist. In diesem Fall kann man dem zentralen Nervensystem (Gehirn), das die Spannung in der Muskulatur erzeugt, die Arbeit durch kinetisches Spiegeln abnehmen. Wenn das Gehirn verstanden hat, dass zur Aufrechterhaltung des Schutzmusters nun „Hilfe von außen“ da ist, löst es die Muskelspannung ein Stück weit. Anschließend kann die Therapie mit den anderen Methoden weiterarbeiten.
Durch die drei genannten Methoden lassen sich im Normalfall punktuell (direkt an verspannten Partien arbeitend) sehr schnell Verbesserungen erreichen, sodass der Schmerz schnell gelindert wird oder verschwindet. Damit die Schmerzen allerdings in Stress- und Belastungsphasen gar nicht mehr auftreten, bedarf es meist zusätzlich einer Verbesserung des Körperbewusstseins und einer Veränderung der Bewegungsorganisation:
Sensomotorisches Lernen nach Feldenkrais und Körperbewusstseintraining
Ist die Spannung in der Muskulatur zunächst punktuell gelöst, ist es natürlich für den Patienten wichtig, dass er nachhaltig etwas von der Therapie hat und nicht durch die nächste Stresssituation oder alte Gewohnheiten unmittelbar wieder in seinen Schmerzkreislauf zurückfällt. Durch sensomotorisches Lernen nach Feldenkrais und Körperbewusstseinstraining versteht der Patient nach und nach, wie er selbst zur Aufrechterhaltung dysfunktionaler (Bewegungs-)Muster beiträgt und was er tun kann, damit Schmerzen auch in Stresssituationen seltener oder gar nicht mehr auftreten.
Integrative Atemtherapie – Gold wert bei der Behandlung psychischer Krankheiten und bei stark ausgeprägten Schutzmustern
Bei der Arbeit mit Patienten mit psychischen Krankheiten oder auch mit starken Schutzmustern, z.B. bei einem Schleudertrauma, bevorzuge ich – im Gegensatz zur Arbeit mit Schmerzpatienten, denen oft ein Lösen punktueller Verspannungen die zunächst größere Erleichterung bringt – den Einsatz der integrativen Atemtherapie. Denn bei eigentlich allen psychischen Störungen lässt sich beobachten, dass unbewusst verspannte Muskeln den Atem behindern: Sie verhindern, dass sich das Zwerchfell (der Hauptatemmuskel) beim Einatmen verkürzt und so die Lungenflügel öffnet oder sich beim Ausatmen wieder bis auf das normale Spannungsniveau entspannt.
Bei der integrativen Atemtherapie erforsche ich gemeinsam mit meinem Patienten durch sanfte Berührungen und kleine, achtsame Bewegungen, wo sich die Muskeln befinden, die die Atmung blockieren. Wenn der Patient zunächst einmal wieder spürt, wo er unbewusst Spannung erzeugt, und dann noch lernt, wie diese Spannung mit seiner Atmung zusammenhängt, öffnen sich die Schutzmuster nach und nach. Therapie bedeutet hier also einen forschenden, spielerischen Prozess, der allen Patienten, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe, richtig Spaß gemacht hat – denn er arbeitet mit der uns angeborenen kindlichen Neugierde und ist nicht „erzieherisch“.
Dieses Vorgehen entspricht im Großen und Ganzen meiner Philosophie als Therapeut: Das bedeutet, dass nicht der Patient sich meinen Mustern unterzuordnen hat, sondern dass ich sein Thema auch zu meinem mache und mit ihm gemeinsam Lösungen erarbeite.
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Dipl. Psych. Martin Rosenauer
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