Sie möchten direkt einen Termin für ein persönliches Erstgespräch mit Dipl.-Psychologe Martin Rosenauer vereinbaren?
Bitte nutzen Sie dafür das Kontakt-Formular.
Sie möchten direkt einen Termin für ein persönliches Erstgespräch mit Dipl.-Psychologe Martin Rosenauer vereinbaren?
Bitte nutzen Sie dafür das Kontakt-Formular.
Lampenfieber und Prüfungsangst
Asthma und Atemnot – Todesangst durch das Gefühl, keine Luft zu bekommen
Hypnose und Körperpsychotherapie bei Ängsten, Phobien und Panikattacken
Auflösende Hypnosetherapie (Hypnoanalyse)
Körperpsychotherapeutische Therapie
Psychotherapeutische Methoden und Kombination mit einer laufenden Psychotherapie
Einfache Ängste sind immer erlernt. Der lerntheoretische Begriff dafür ist das klassische Konditionieren. Das heißt: Normalerweise gibt es eine konkrete, erstauslösende Situation für die Angst. Zunächst ist die Situation neutral und wird nicht mit Angst bewertet, zum Beispiel, wenn Sie mit dem Hund Ihres Nachbarn spielen. Der Hund ist dann so lange ein neutraler oder sogar positiv bewerteter Reiz, bis er Sie aus Versehen beißt – im Spiel oder weil sie ihm in den Futternapf greifen. Das schmerzvolle Erlebnis wird nun mit dem bisher „neutralen Reiz Hund“ in Ihrem Gehirn vernetzt. Fortan werden Sie immer etwas Angst in sich tragen, wenn Sie Hunden begegnen. Denn Sie haben nun gelernt, dass von diesen auch Gefahr ausgehen kann.
Der Betroffene schätzt Situationen mit Hunden also fortan als gefährlich ein. Diese Situation wird nun von seinem Nervensystem als potenziell bedrohlich abgespeichert und zukünftig entsprechend eingeschätzt. Wenn Sie nun das nächste Mal in eine solche Situation geraten oder Ihr Gehirn eine Situation als ähnlich wahrnimmt, wird ihr Nervensystem die typischen körperlichen und psychischen Zustände auslösen, die bei angstauslösenden Situationen (Situationen von Distress) entstehen. Dazu gehören:
Zudem wird sich, wenn Sie wiederholt in solch eine Situation geraten, eine erhöhte Sensibilität in Ihrem Nervensystem entwickeln. Das heißt, Sie reagieren von Mal zu Mal mit stärkerer Angst. Oft reicht es auch schon, dass Sie nur daran denken (ausgebildete Erwartungshaltung), damit die entsprechenden körperlichen und psychischen Symptome ausgelöst werden. Durch diesen Lernmechanismus verändert sich sowohl die spezifische Angst (spezielles, mögliches Aktivierungsniveau im Gehirn) als auch die allgemeine Grundangst (Verallgemeinerung auf andere Situationen, welche an sich nicht angstauslösend wirken). Eine eigentlich rein spezifische Angst kann sich also nach und nach – durch Lernen – negativ und einschränkend auf andere Lebensbereiche auswirken.
Bisher sind Sie „mit links“ durch alle Prüfungen Ihres Bachelors, Masters oder Ihrer Gesellenprüfung gegangen. Nun werden Sie aber ein einziges Mal von einem Prüfer so richtig vorgeführt und bestehen die Prüfung nicht. Obwohl Sie wissen, dass alle anderen Prüfer viel netter und fairer sind, kommt es trotzdem sehr oft zu Generalisierungen (Verallgemeinerungen anderer Personen und Situationen). Sie haben fortan immer Angst vor Prüfungen, auch wenn Sie bestens vorbereitet sind. Kommt es zu einem weiteren Zwischenfall, z.B. in der letzten Prüfung des Studiums, das sie aufgrunddessen nicht beenden, kann es passieren, dass Sie fortan misstrauischer gegenüber Menschen werden. Dies geschieht aus der ständigen Angst heraus, diese könnten Ihnen „etwas Böses“ wollen.
In einer normalen Gesprächstherapie kommt man aufgrund der Arbeit mit dem Verstand so gut wie gar nicht an die damit zusammenhängenden, im Gehirn abgespeicherten Gefühle (diese sind im so genannten limbischen System abgespeichert) heran. Anders verhält es sich mit der Hypnose:
Durch die so genannte kognitive Hemmung in der Hypnose (im Zustand der Trance) wird der Verstand zurückgefahren. Der Patient bekommt Zugang zu seinem Emotionsgedächtnis (v.a. zu den limbischen Bereichen des Gehirns). D.h. in der Trance kann der Patient erneut in die ursprünglich auslösende, im Gehirn abgespeicherte Situation hineinversetzt werden. Die nicht verarbeiteten Gefühle lassen sich abreagieren und dadurch auflösen. Dies hat dann sowohl positive Effekte auf spezifische Ängste (Angst vor Hunden oder Prüfungen) als auch eine absenkende Wirkung auf das Niveau der Grundangst (z.B. Angst in der sozialen Interaktion). Der wissenschaftliche Begriff dafür ist Extinktion (spezifische und allgemeine Auslöschung). Erlernte Ängste können also durch Hypnose wieder aufgelöst und dadurch „verlernt“ werden.
Meiner Erfahrung nach liegt vielen Prüfungsängsten allerdings eine tiefer liegende Selbstwertproblematik zugrunde. Die Betroffenen haben Angst, „nichts wert zu sein“, wenn sie nicht mit einer mindestens guten oder sehr guten Note nach Hause kommen. Denn sie sind es gewohnt, sich ihre Anerkennung und oft auch Liebe (von Freund/Freundin oder auch von den Eltern) über Leistung zu verdienen. In der frühen Kindheit drohten ihnen Liebesentzug oder gar Prügel, wenn sie nicht gehorchten oder entsprechende Leistungen nach Hause brachten (in der Schule oder auch im Sportverein). Daher konnten sie kein Gefühl von Grundsicherheit und absolutem, bedingungslosem „Angenommensein“ entwickeln. In diesem Fall muss man zunächst mit der auflösenden Hypnose an alten emotionalen Verletzungen arbeiten und diese ausheilen, sodass die Betroffenen einen normalen, stabilen Selbstwert herausbilden können. Erst dann sollte man – außer natürlich im Falle direkt anstehender Prüfungen – das Thema Prüfungsangst prioritär angehen.
Gemeinsam mit Rückenschmerzen zählt Asthma (und Atembeschwerden allgemein) zu den am weitesten verbreiteten Volksleiden in vielen Ländern der Welt. Dabei haben beide – Rückenschmerzen, Asthma und auch die im Folgenden ausführlicher besprochenen Angsterkrankungen – ein und dieselbe Ursache:
Muskeln, die – meistens bedingt durch psychischen Stress – dauerangespannt sind und so verhindern, dass Zwerchfell (der Hauptatemmuskel) und Atemhilfsmuskeln mühelos arbeiten können.
Beides: Mühsames Einatmen und überanstrengtes Ausatmen bedingen sich gegenseitig. Beides trägt ebenso maßgeblich dazu bei, dass die Wirbelsäule ihre natürliche Stabilität und Flexibilität verliert, was wiederum zu weiteren Folgesymptomen wie Haltungsschäden und Beschwerden oder Erkrankungen des muskulo-skelattalen Apparats führen kann.
Anders gesagt: Alles wird immer mühsamer.
Wie bei allen psychosomatischen Erkrankungen liegt die Lösung für die Therapie des Asthmas in auflösender Hypnosetherapie (Auflösen unverarbeiteter, den Dauerstress und die Muskelspannung erzeugenden Gefühle durch Hypnoanalyse) und im Einüben einer anderen Atemtechnik (Umstieg von „Schnapp- oder Pressatmung“ auf Vollatmung) durch die Sensomotorische Körperpsychotherapie. Beide Therapietechniken werden weiter unten ausführlich beschrieben.
Krankhafte Angst ist eine in Deutschland immer häufiger auftretende Erkrankung, an der etwa jeder zehnte Mensch hierzulande leidet. Da viele weder wissen, dass derartige Ängste eine ernsthafte Erkrankung sind, noch darüber informiert sind, dass es entsprechende Therapiemöglichkeiten gibt, werden nicht alle Angststörungen diagnostiziert und therapiert. Die Dunkelziffer ist deswegen wahrscheinlich weitaus höher.
Man kann davon ausgehen, dass spezifische Ängste und vor allem ein erhöhtes Niveau der Grundangst mit dazu beitragen, dass andere Krankheiten wie Burnout, Depression, andere psychische Störungen oder auch körperliche Erkrankungen (vgl. Entstehung von Schmerzen hier) entstehen.
Im Normfall haben diese Angstzustände schlimme Folgen für das Leben der Erkrankten. Allerdings machen diese Ängste auch auf sich dahinter verbergende Probleme aufmerksam. Erst auf diese Weise können die Betroffenen sich dieser bewusst werden und sie – z.B. gemeinsam mit einem Therapeuten – reflektieren und behandeln lassen.
Therapie mit Medikamenten vs. andere Methoden wie z.B. Hypnose
Medikamente können Ängste leider nur unterdrücken (und den dahinter liegenden Konflikt nicht lösen) und sind zusätzlich oft mit bestimmten Nebenwirkungen verbunden. Zum Beispiel können bestimmte Medikamente auch das Erleben positiver Emotionen abschwächen. Durch Hypnose dagegen lassen sich Ängste gezielt angehen und auflösen (s. weiter unten).
Bei generalisierten Angststörungen werden viele Reize und damit Situationen, die gesunde Menschen als neutral (oder positiv) bewerten, als angstauslösend erlebt. Die Betroffenen werden oft von über einen längeren Zeitraum auftretenden Angstzuständen gequält, die mit einer allgemein erhöhten körperlichen und psychischen Erregung einhergehen. Es kommt zu den typischen Symptomen wie erhöhter Wachsamkeit, Anspannung, Schwitzen, teils auch zu unkontrollierter Darmentleerung, (Ein-)Schlafproblemen und mehr.
Phobien sind ganz konkrete Ängste, die ausschließlich beim Auftreten eines bestimmten Reizes ausgelöst werden. Auslösende Umweltreize können zum Beispiel bestimmte Menschen (z.B. Zahnarzt), Tiere oder Situationen sein. Durch die Angst wird ein Anspannen der Beugermuskeln im Körper ausgelöst und der Atem wird von vielen Menschen angehalten. Gleichzeitig beginnt das Herz zu rasen (vgl. auch weiter unten: „körperpsychotherapeutische Therapie bei Ängsten“) oder das Herz kommt gar kurz ins Stocken, wie viele Betroffene von ihrem Erleben extremer Ängste berichten. Dazu kommen häufig Schweißausbrüche und Bauchschmerzen bei direkter Konfrontation mit dem Reiz oder auch, wenn die Betroffenen nur daran denken, gleich mit dem Reiz konfrontiert zu werden (Ausbildung einer Erwartungshaltung). Die Betroffenen versuchen, entsprechende Reize zu meiden, geraten dadurch allerdings in neue problematische Situationen, weil sie sich beispielsweise sozial isolieren.
Phobien können einfach oder komplex sein. Bei den einfachen Phobien sollte man in der Hypnosetherapie direkt am Symptom arbeiten. Bei komplexeren Ängsten – diese entstehen meist durch frühkindliche Erfahrungen – sollte man auch regressiv arbeiten: In der Trance lässt sich in die frühkindlichen Erlebnisse, die für die Entstehung der heutigen Ängste ursächlich sind, hineingehen, um die im Emotionsgedächtnis abgespeicherten negativen Emotionen abzureagieren und aufzulösen (vgl. auflösende Hypnose vs. suggestive Hypnose).
Bei der sozialen Phobie haben Menschen meist übermäßige Angst vor sozialer Bewertung, oft bedingt durch einen geringen Selbstwert. Um nicht von anderen negativ bewertet zu werden – dies würde zur Reaktivierung negativer frühkindlicher Emotionen führen – muss der Sozialphobiker „etwas darstellen“ oder „immer alles gut machen“, um sich gut bzw. nicht schlecht zu fühlen. Gesunde Menschen hingegen können besser damit umgehen, wenn andere nicht alles gut finden, was sie tun, sagen oder auch wie sie aussehen.
Durch die erläuterte Problematik sind der Umgang mit anderen Menschen und der Aufenthalt in sozialen Räumen entweder erschwert – die „Reizexposition“ führt zu den bekannten psychischen und körperlichen Symptomen (Schwitzen, Atemnot, Ängste etc.) – oder der Aufenthalt an entsprechenden Orten löst gleich Angstzustände aus, die die Betroffenen unmöglich ertragen können. Daher vermeiden sie tunlichst solche und ähnliche Situationen.
Man muss zur Behandlung einer sozialen Phobie normalerweise den niedrigen Selbstwert angehen, der mit der Reaktivierung frühkindlicher Emotionen, vor allem der im Emotionsgedächtnis abgespeicherten Angst (meistens vor Ablehnung durch die Eltern), zu tun hat. Ebenso müssen die erlernten Angstmechanismen, die in den betroffenen sozialen Situationen erlernt wurden, therapiert werden. Einerseits muss man am Selbstwert arbeiten, sodass das eigene Gefühlserleben weniger oder gar nicht mehr von externen Faktoren abhängig ist. Ist dies erreicht, handelt der Patient meist schon nicht mehr aus der Angst heraus, sondern kann sich dem zuwenden, was er wirklich möchte (weg von „Weg-Von“-Zielen hin zu „Hin-Zu“-Zielen). Zudem müssen in der Trance die für das Auftreten der Angst typischen Situationen noch einmal durchlebt werden, um auch hier eine Auslöschung der unverarbeiteten negativen Gefühle im Emotionsgedächtnis zu erreichen.
Bindungsangst ist eine Angst wie viele andere Ängste auch, wobei es sich hier nicht um eine spezifische Angst (wie bei isolierten Phobien, z.B. Spinnenphobie), sondern um eine komplexere Angst handelt. Sie geht in der Regel mit Selbstwertproblemen einher. Menschen mit Bindungsangst fühlen sich meistens durch zwei Dinge innerlich blockiert:
Ein sehr treffendes Bild für die Stabilität und Belastbarkeit der eigenen Persönlichkeit und für die Fähigkeit eines Menschen, mit sozialer Bewertung und den damit verbundenen Emotionen angemessen umzugehen und diese zu verarbeiten, ist das Bild des Staudammes:
Ein guter Staudamm muss die entsprechende Größe haben, um bei Regenwetter das ganze Regenwasser von der Zivilisation abhalten zu können. Ebenso braucht er aber auch Luken, die in Ruhephasen nach und nach das Wasser in den Fluss ableiten, ohne aber, dass sogleich die ganze Stadt geflutet wird. Menschen mit einer – wie man so schön sagt – glücklichen Kindheit – haben beides, denn für sie war meist jemand da, wenn es ihnen nicht gut ging, sie wurden nicht abgewertet, wenn es ihnen einmal schlecht ging oder wenn sie schlechte Noten mit nach Hause brachten. So konnten sie lernen, angemessen mit negativer sozialer Bewertung und auch mit ihren eigenen damit zusammenhängenden Emotionen umzugehen. Sie haben gelernt, diese zu äußern, zu zeigen und dadurch abzureagieren, um so gefühlsmäßig wieder in ein besseres Gleichgewicht zu kommen. Das heißt: Sie haben starke Mauern (der Selbstwert) und gleichzeitig viele kleine Luken (die Regulationsmechanismen), durch welche sie bei Bedarf und Gelegenheit bewusst oder unbewusst alle aufgestauten negativen Emotionen ableiten können.
Menschen, die nicht das Glück einer solchen Kindheit hatten, haben weniger starke Mauern, sodass die Stadt sehr leicht – und ohne Widerstand – geflutet wird, wenn es einmal stärker regnet. Bei der geringsten negativen sozialen Bewertung treten bei ihnen die für Angsterkrankungen typischen körperlichen und psychischen Symptome auf. Zudem haben diese Menschen weniger der (Staudamm-)Luken, durch die negative Emotionen nach und nach entweichen können, bis der Wasserstand wieder auf einem normalen Niveau ist. Es entsteht ein ständiges, starkes Druckgefühl (hier ist es sozialer Druck), welches zu Energieblockaden und oft auch zu Überreaktionen – nach innen (Autoaggression, also Aggression gegen sich selbst) oder nach außen (Fremdaggression, also Aggression gegen andere, oft nur in Gedanken) – führt.
Je schlechter also Fundament und Regulationsfähigkeit des Staudammes (Selbstwert und Selbstregulationsfähigkeit des Menschen), umso leichter schwappen Gefühle über und die ganze Stadt wird geflutet, sodass es in bestimmten Situationen zu Zusammenbrüchen kommt.
Emotionale Verletzungen und Defizite aus der Kindheit sind also leider doppelt schädlich:
Zum einen, weil sie als im Emotionsgedächtnis gespeicherte Informationen negativ auf die (positive) Lebensenergie einwirken und einen Menschen ständig und unangenehm bedrücken (körperlich und auch psychisch). Zum anderen führen diese unverarbeiteten Informationen zu Verhaltensweisen, die die Betroffenen meistens noch weiter in ein emotionales Ungleichgewicht bringen. So kann es passieren, dass manche Menschen immer wieder in gleiche Situationen oder in dieselben Beziehungsmuster kommen, ohne dass sie wissen, wie sie (ganz unbewusst) aktiv daran mitwirken, solche oder ähnliche Situationen aufzusuchen oder selbst zu erzeugen.
Wenn beispielsweise ein Kind vernachlässigt wird und Anerkennung nur über Leistung erfährt, trägt es in der Regel das Gefühl in sich, nicht gut genug zu sein. Kompensiert werden kann dies – in Maßen – durch Anerkennung von außen, z.B. durch extrem gute schulische (oder später berufliche) Leistungen, welche aus der Angst heraus motiviert sind, ansonsten nichts wert zu sein. Für viele Spitzenschüler ist es eine Gewohnheit, gute Noten mit nach Hause zu bringen, und wenn es dann einmal eine schlechte Note in der Schule gibt, gerät für sie – und oft auch für ihre Eltern – die ganze Welt ins Ungleichgewicht.
Dies führt zu einer Abhängigkeit des eigenen inneren Erlebens (emotionaler Selbstwert) von äußeren Faktoren und macht diese Menschen dadurch noch verletzlicher, als sie ohnehin schon sind. Für Menschen mit einer sozialen Phobie ist also der Umgang mit anderen Menschen erschwert, weil dahinter meist noch tiefer liegende, verletzte Gefühle stecken. Körperliche und psychische Angstreaktionen werden bei diesen Menschen immer dann aktiviert, wenn sie mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Es kommt zum Beispiel zu Schweißausbrüchen, Erröten und anderen Reaktionen.
Die gute Nachricht ist: Soziale Phobien lassen sich – wie alle erlernten Ängste – mit Hypnose sehr gut therapieren. Die Behandlung besteht aus einer Mischung der auflösenden und der konfrontativen Hypnosetherapie.
Das Geniale an der Hypnose ist, dass man einerseits an die Grundängste herankommt, zu denen man in der Gesprächspsychotherapie viel weniger Zugang hat (aufgrund der Zurückdrängung des Emotionsgedächtnisses durch den Verstand).
Zudem muss man – im Gegensatz zur verhaltenstherapeutischen Expositionstherapie – nicht direkt in die Situation gehen (in der VT geht der Therapeut z.B. mit dem Patienten in eine große Menschenmenge, und zwar so lange, bis die soziale Angst abreagiert ist). Vielmehr reicht es aus, dies in der Vorstellung zu tun, weil in der Trance – aufgrund der kognitiven Hemmung – der direkte Zugang zum Emotionsgedächtnis möglich ist und dieselben Emotionen ausgelöst werden.
Wenn die entsprechenden Ängste aufgelöst sind, hat der Patient endlich die Möglichkeit, durch entsprechende Erfahrungen ein gesundes und adäquates Selbstwertgefühl zu entwickeln. Dieses ist Voraussetzung für gesunde soziale Beziehungen und auch für einen emotional ausgeglichenen Umgang mit sich selbst. Sicherlich kostet dies etwas Überwindung, aber es lohnt sich ganz sicher.
An einer Panikstörung erkrankt sind etwa zwischen 3% und 4% der deutschen Bevölkerung. Der Erkrankungsbeginn liegt meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, wobei die Panikstörung häufig in Verbindung mit der Agoraphobie auftritt, der Angst vor dem Aufenthalt an öffentlichen Räumen. Panikattacken treten meist unvorhergesehen auf. Es kommt zu einem Gefühl von Panik (meistens im Brust- oder Bauchraum, vgl. körperpsychotherapeutische Behandlung unten), Herzrasen, Schweißausbrüchen und Todesangst. Manche Menschen haben dann auch Angst, verrückt zu werden, wahrscheinlich bedingt durch die „Verrückung“ des Körperbildes im Gehirn und die Entstehung der sensomotorischen Amnesie, wenn die körperlichen Schutzreflexe aktiviert werden.
Die Kontrolle der Betroffenen über die Attacken ist meist gering bis gar nicht vorhanden. Auch aus diesem Grund werden Panikattacken, vor allem dann, wenn sie von innen kommen (wenn sie von außen kommen, also durch bestimmte Reize ausgelöst werden, können die Patienten deren Auftreten durch die Vermeidung bestimmter Situationen reduzieren), als psychisch und auch körperlich sehr belastend erlebt. Durch den Aufbau einer Erwartungshaltung kann sich auch eine Angst vor dem Auftreten der Angst entwickeln, eine so genannte Phobophobie.
Eine häufige Folge von Panikstörungen ist der soziale Rückzug, um so das Auftreten der Attacken zu vermeiden, meistens mit entsprechend negativen Auswirkungen auf Familie, Partnerschaften und soziale Beziehungen.
Angst kann also in vielen unterschiedlichen Formen auftreten, manchmal als spezifische Angst, oft auch mit Tendenzen zur Generalisierung (Verallgemeinerung auf andere Situationen oder auch Personen), wobei die Gründe für das Auftreten der Angst sehr unterschiedlich sein können.
In einer ausführlichen Anamnese obliegt es deswegen dem Therapeuten, zusammen mit dem Patienten die Form der Angststörung genau einzugrenzen. Der Therapeut macht sich hierzu ein Bild der persönlichen Lebensumstände und der Entwicklungsgeschichte des Patienten. Oft tauchen auch in der Hypnose-Sitzung noch einmal Gefühle, Situationen und Erlebnisse auf, an die sich der Patient während der (Erst-)Anamnese nicht erinnern konnte.
Der Vorteil der Hypnose gegenüber der Gesprächspsychotherapie ist, dass der Verstand in der Hypnose zurückgedrängt wird und der Patient dadurch Zugang zu seinem Emotionsgedächtnis bekommt. In dem Sinne ist die Hypnose ein geniales Verfahren für die Auflösung von Ängsten. Die dafür notwendige Hypnoanalyse wird nur von wenigen Therapeuten beherrscht, während die suggestive Hypnose verbreiteter ist, aber nicht an den wahren Ursachen der meisten Ängste arbeiten kann.
In der Hypnose kann sich der Patient – in geschützter Umgebung und begleitet durch den Therapeuten – noch einmal in die Angstsituation hineinbegeben, so Kontakt zu den unverarbeiteten, emotionalen Gedächtnisinhalten aufnehmen, um diese dann abzureagieren und aufzulösen. Das dahinter liegende Prinzip ist also ganz einfach und völlig ungefährlich.
Ist das Angstgefühl dann nach wenigen Behandlungen in der Hypnosesitzung nicht mehr auslösbar (alle übermäßigen Ängste sind aufgelöst), kann man zusätzlich zukunftsgerichtet mit der suggestiven Hypnose arbeiten, sodass der Patient in einer für ihn typischen Angstsituation nicht nur mit einem neutralen, sondern mit einem positiven Gefühl (und auch mit einer entsprechenden Erwartungshaltung) in die Situation hineingehen kann.
Oft bemerken Patienten anschließend auch positive Auswirkungen in anderen Lebensbereichen, z.B. eine reduzierte Angst in dunklen Räumen, keine Angst mehr im Fahrstuhl, eine „befreitere“ zwischenmenschliche Interaktion, weniger oder gar keine Bindungsängste mehr usw.
Rolle der sensomotorischen Amnesie (SMA) und muskulärer Verspannungen bei der Entstehung von Ängsten und Panikattacken
Wenn man so möchte, ist also die (nach außen sichtbare) Körperhaltung ein Spiegel des inneren Erlebens. Dieses innere Erleben wiederum wird maßgeblich beeinflusst von der Körperhaltung, von aufgrund von Dauerstress vergessenen und dadurch dauerhaft angespannten Muskeln und vor allem von einem eingeengten Zwerchfell. Das Zwerchfell muss gegen die dauerangespannten (Beuger-)Muskeln ankämpfen (bei Menschen mit Angststörungen und Panikattacken findet man immer Verspannungen im Brust- und Bauchraum), sodass es nach und nach blockiert. Deswegen hängen Panikgefühle und viele Ängste meistens mit dem Gefühl zusammen, keine Luft zu bekommen. Sie sind also – über das zentrale Nervensystem (Gehirn) – mit dem oben erwähnten (unbewussten) Anhalten des Atems vernetzt.
So ist bei Menschen mit Angst- und Panikstörungen oft jeder Atemzug anstrengend und die Atmung ist sehr flach. Das heißt, der Brustkorb hebt sich beim Einatmen nicht oder nur schwach an, oder er hebt sich an, aber durch die falsche Zuhilfenahme der Rückenstreckermuskeln. Dass unsere Gefühle im Brust- und Bauchraum liegen und eng an die Atmung gekoppelt sind, wusste übrigens schon Paracelsus. Deswegen schrieb er auch einst: „Alle Heilung geht durch den Atem“.
Wie in der Psychotherapie führen auch in der Körperpsychotherapie viele Wege zum Ziel. Es gibt viele körperpsychotherapeutische Methoden, die unter anderem zu einer vertieften Atmung und zu weniger Muskelverspannungen verhelfen. Einige davon sind jedoch schneller und wirksamer, weil sie nicht gegen Widerstände (die Schutzreflexe) anarbeiten, sondern mit diesen gehen und von da aus mit kleinen Bewegungen Lernimpulse im zentralen Nervensystem setzen.
Die wichtigsten Methoden, mit denen ich normalerweise mit Schmerzpatienten arbeite, sind folgende:
Diese Methoden werden auf folgender Seite (hier) ausführlicher besprochen, wobei die Triggerpunktebehandlung sehr schmerzhaft sein kann, weil sie direkt gegen die Schutzreflexe anarbeitet. Deshalb behandle ich Patienten mit Ängsten und/oder Panikstörungen bevorzugt mit der integrativen Atemtherapie.
Bei der Arbeit mit Patienten mit Ängsten und Panikstörungen bevorzuge ich – im Gegensatz zur Arbeit mit Schmerzpatienten, bei denen oft ein Lösen punktueller Verspannungen die zunächst größere Erleichterung bringt – den Einsatz der integrativen Atemtherapie. Wie in der Grafik oben skizziert und im Text erläutert, gibt es Muskeln (die aufgrund des Schutzreflexes verspannten Beugermuskeln), die dauerangespannt sind und deswegen die Atmung blockieren. Die angespannten Muskeln verhindern (unbewusst), dass das Zwerchfell seine volle Funktionsfähigkeit entfalten kann und dadurch die Lungenflügel öffnet, sodass Luft in sie hineinströmen kann.
Integrative Atemtherapie
Bei der integrativen Atemtherapie nun erforsche ich – gemeinsam mit dem Patienten – durch sanfte Berührungen und kleine, achtsame Bewegungen, wo diese Muskeln sind, die die Atmung einengen. Wenn der Patient zunächst einmal wieder spürt, wo er unbewusst Spannung erzeugt, und dazu noch lernt, wie diese Spannung mit seiner Atmung zusammenhängt, öffnen sich diese Schutzmuster nach und nach und „der Damm ist gebrochen“. Therapie ist hier also ein forschender, spielerischer Prozess, der allen Patienten, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe, richtig Spaß gemacht hat. Denn er arbeitet mit der uns angeborenen kindlichen Neugierde und wirkt nicht „erzieherisch“.
Um für den Patienten körperliche und psychische Veränderungsprozesse verständlich und besser reflektierbar zu machen, arbeite ich auch bei Ängsten und Panikstörungen mit Methoden aus der Psychotherapie. Selbstverständlich können körperpsychotherapeutische Methoden oder die Hypnosetherapie, sollten Sie sich bereits in psychotherapeutischer Behandlung befinden, eine gute Ergänzung zu einer psychotherapeutischen Behandlung wie einer Verhaltenstherapie sein. Dies sollte allerdings mit der Therapeutin oder dem Therapeuten abgestimmt werden.