Im Video wird erklärt, die ein aufdeckender Desensibilisierungsprozess mittels einer Geschichte/hypnotischen Metaphern eingeleitet werden kann.
Einleitung – Was ist Hypnoanalyse und wie funktioniert die aufdeckende Form der Hypnosetherapie?
Der Terminus Hypnoanalyse entstand aus den Begriffen „Hypnose“ und „Psychoanalyse“. Dies deutet bereits an, wie die Hypnoanalyse – eine bedeutende Form der Hypnosetherapie – funktioniert:
Mit Hilfe des Therapeuten begibt sich der Patient bei einer Hypnoanalyse auf Seelenreise, wie bei der Psychoanalyse nach Sigmund Freund. Allerdings geschieht dies in Trance (Zustand der Hypnose), und die hypnoanalytische Reise durchs Unterbewusstsein dauert in meiner Praxis aufgrund des verbesserten Zugangs zum Emotionsgedächtnis (den limbischen Strukturen des Gehirns) üblicherweise etwa zwischen zwei und zehn Sitzungen und nicht über 300 Sitzungen wie bei der Psychoanalyse üblich.
Die Hypnoanalyse ist eine – vor allem in Deutschland – sehr selten angebotene Form der (aufdeckenden) Hypnosetherapie, die nur von wenigen Praktikern beherrscht wird während diese in Großbritannien zum Standardrepertoire vieler Hypnosetherapeuten gehört. Dies liegt unter anderem darin begründet, dass sie nur von Therapeuten mit Heilerlaubnis (wie Ärzten, Psychotherapeuten und Heilpraktikern) ausgeübt werden darf.
Durch ihre Präzision einerseits und zugleich aber auch ihre breite und tiefe Wirksamkeit ist die aufdeckende Hypnose das ideale Instrument für viele Menschen mit psychischen und/oder psychosomatischen Beschwerden, die bisher mit anderen Verfahren keinen Erfolg hatten. Ebenso ist sie eine ideale Ergänzung für Patienten, die bereits eine Psychoanalyse gemacht haben oder sich noch in einer Psychoanalyse befinden, die aber bisher auf der Gefühlsebene keine entscheidenden oder zumindest nicht die gewünschten Veränderungen erreichen konnten.
Desensibilisieren – Was passiert aus hypnosetherapeutischer Sicht in der Hypnoseanalyse-Sitzung?
Die Hypnoanalyse ist eine Form der Hypnose, bei der während der Trance (das ist der entspannte Zustand, in dem Hypnosetherapie möglich ist) mit dem Hypnotisanden gesprochen wird, damit er – unter Anleitung des Therapeuten – emotionale Konflikte verarbeiten und abreagieren kann. In der auflösenden Form der Hypnosetherapie bleibt das sogenannte Wach-Ich aktiv, kontrolliert und verdrängt aber nicht mehr die Gefühle. Dadurch erhält der Patient – durch die Umgehung des Verstandes und einen dadurch verbesserten Zugang zum Emotionsgedächtnis, vor allem zu den limbischen Arealen des Gehirns – Zugang zu angestauten emotionalen Verletzungen. Diese kann er in der Hypnosetherapie-Sitzung nach und nach abreagieren, bis sie sich völlig aufgelöst haben.
Quelle Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/10/Gaussian_wave_packet.svg/2000px-Gaussian_wave_packet.svg.png
Um ein wichtiges Grundprinzip der Hypnoanalyse (aufdeckende Hypnose) – das „Abreagieren“ (Desensibilisierung der Nervenzellen in Trance) – aus physikalischer Sicht zu erklären, greife ich auf die Gauß’sche Wellenfunktion zurück, die im Prinzip auch bei der Verarbeitung aller sensorischen Informationen und Reize eine wichtige Rolle spielt:
Ich nehme dabei an, dass Gefühle – die meisten unter Ihnen werden das aus den alltäglichen Erfahrungen mit Gefühlen heraus bestätigen können – wellenförmig verlaufen. Der ideale Verlauf ist folgender:
Optimale Verarbeitung von Gefühlen
- Das Gefühl wird größer (die Nervenzellen laden sich noch mehr auf und das Gefühl wird noch größer).
- Das Gefühl erreicht die Spitze seiner Intensität (die Nervenzellen feuern maximal, die Stärke der nachkommenden Aufladung wird aber geringer, weil der Auslöser für das Gefühl – evolutionsgeschichtlich z.B. ein Predator-Angriff oder auch ein Sturz des Affen vom Baum mit der Konsequenz Todes-Angst/-Gefahr und Auslösung muskulärer Schutzmechanismen – inzwischen weggefallen ist, die Gefahr also vorbei ist).
- Das Gefühl klingt ab, weil die Nervenzellen sich entladen haben und keine weitere Aufladung erfolgt.
- Das Gefühl wurde (wie bei einem Baby, das nach einem Sturz von seiner Mutter in den Arm genommen und gewogen wird, bis es nicht mehr weint und seine Spannung in den Muskeln sich völlig gelöst hat) komplett abreagiert und das „Trauma“ wurde gar nicht erst zu einem, weil es komplett verarbeitet (aufgelöst) wurde.
Suboptimale Verarbeitung von Gefühlen
Ein Trauma entsteht aus der Situation nun erst, wenn sich die Nervenzellen nicht entladen können (der wichtigste Teil der Abreaktion findet an der Spitze der Gauß’schen Welle statt) und das Gefühl sich nicht wieder löst. Der Patient ist aufgrund der nicht aushaltbaren maximalen Intensität des Gefühls (Mechanismus des Zurückhaltens/Unterdrückens, z.B. weil die Eltern nicht da waren oder ihm keine Geborgenheit vermitteln konnten, später dann der Verdrängung) in der Situation und im Gefühl „emotional stecken geblieben“. Dies spiegelt sich in Nervenzellen wider, die sich aufgeladen haben, sich aber nie komplett (durch Entladung in der Spitze der Wellenfunktion) entladen konnten.
Dadurch kommt dieses unverarbeitete Gefühl immer dann im Patienten auf (das Gefühl wird in ihm ausgelöst), wenn er sich subjektiv bedroht fühlt. In als subjektiv besonders bedrohlich empfundenen Situationen sammelt sich immer mehr Angst im Angstgedächtnis (weitere Aufladung der Nervenzellen, bis schließlich das „Fass überläuft“), bis sich die Angst generalisiert hat und allgegenwärtig ist (generalisierte Angst). Angst kann schließlich durch alles ausgelöst werden, auch durch von gesunden Menschen als positiv erlebte Ereignisse wie die körperliche Nähe eines geliebten Menschen.
Wie kann der Therapeut seinen Patienten unterstützen?
Die Aufgabe des Therapeuten besteht folglich darin, dem Patienten dabei zu helfen, in die Spitze des Gefühls (vgl. Wellenfunktion) zu finden, sodass sich die Nervenzellen maximal entladen können (deswegen spricht man von aufdeckender Hypnose). Dies ist im Normalfall nur während einer Hypnose möglich, weil die ansonsten im Alltag üblichen Verdrängungsmechanismen (der Verstand kann nur arbeiten, wenn unaushaltbare Gefühle nicht ständig übergreifen) dadurch außer Kraft gesetzt werden können – natürlich mit dem Einverständnis und Willen des Patienten. Ist der Patient im Gefühl angekommen, kann er es selbst durch Autosuggestionen weiter verstärken. Auch der Therapeut kann ihn durch Worte (Fremdsuggestionen) dabei unterstützen, das Gefühl zu intensivieren. Wenn der Patient in die Spitze des Gefühls gefunden hat, kann es abklingen, denn die Nervenzellen haben sich entladen und das Gefühl wurde dadurch mit der Hypnose aufgelöst.
Das Grundprinzip des Abreagierens ist also ganz simpel, es erfordert allerdings viel therapeutisches Feingefühl.
Wie entstehen emotionale „Verletzungen“ und warum verbleiben Gefühle „unverarbeitet“ im Emotionsgedächtnis abgespeichert?
Meistens entstehen solche emotionalen Verletzungen in der Kindheit, z.B. aus der Angst heraus,
- sich mit seinen Problemen niemandem anvertrauen zu können (Gefühl der dauerhaften Bedrohung), wenn etwas Angsteinflößendes passiert ist
- zu wenig wert zu sein
- nur bei bestimmten Leistungen etwas wert zu sein („Kampf um Anerkennung durch Leistung anstatt bedingungsloser Liebe“)
- bei Abweisung durch Vater und/oder Mutter („keine Grundsicherheit und fehlendes Gefühl von Schutz und Geborgenheit“)
- wenn Kinder starker Fremdbestimmung – oft durch sehr dominante Väter – ausgesetzt sind und sich innerlich dagegen auflehnen; hierdurch kann sich Wut im Emotionsgedächtnis aufstauen, weil der oder die Betroffene sich in einer ständigen „Auflehnung ohne Abreaktion“ befindet
- bei Trennung der Eltern, bei Tod eines Elternteils.
Ebenso können aber auch später emotionale Verletzungen entstehen, zum Beispiel durch den Tod einer nahe stehenden Person. Die aufdeckende Hypnose als wichtige und effiziente Form der Hypnosetherapie ist das bestmögliche Mittel, um diese alten emotionalen Verletzungen aufzuarbeiten und aufzulösen.
Warum gilt die Hypnoanalyse unter vielen Hypnosetherapeuten als GOLDSTANDARD der psychotherapeutischen Verfahren?
Die Hypnoseanalyse gilt unter vielen Hypnosetherapeuten als Perle der Hypnose. Mit Hilfe der Hypnoanalyse lassen sich bewusste und unbewusste emotionale Konflikte gezielt auflösen. Die Hypnoanalyse ist der Psychotherapie durchaus ähnlich – der Patient befindet sich dabei jedoch in einer Trance und hat eine intensivierte emotionale Wahrnehmung und Erinnerung. Wie man die Hypnoanalyse einsetzt und was währenddessen besprochen wird, ist abhängig vom Hypnotisanden, der zugrunde liegenden Thematik und vom Arbeitsstil des Hypnosetherapeuten.
Im Normalfall kann sich der Hypnotisand an alles, was er in der Hypnoanalyse gesagt oder erlebt hat, erinnern. Abreaktionen, die bei einer aufdeckenden Hypnose eigentlich immer vorkommen – z.B. auf körperlicher Ebene ein plötzliches Lösen von Spannung im Schulter-Nacken-Bereich, ein kurzes Zittern der Beine oder ein vertieftes Ein- und Ausatmen – können meistens, aber nicht immer, vom Patienten erinnert werden. In der Regel bespricht der Hypnosetherapeut diese Abreaktionen anschließend mit dem Hypnotisanden nach.
Sie erreichen das Sekretariat der Praxis werktags zwischen 9 und 19 Uhr unter der Rufnummer 089/23068977.
Bitte teilen Sie dem Sekretariat mit, ob Sie Interesse an einer Kurzeittherapie mit Hypnose und hynotischen Sprachmustern sowie Körpertherapie oder an einem Unternehmer- oder FührungskräfteCoaching haben.
Oder Sie schreiben eine Email an kontakt[ät]praxis-rosenauer.de.
Dipl. Psych. Martin Rosenauer
c/o sinnvoll – Zentrum für Gesundheit
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