Einleitung Sporthypnose und körperliche Gesundheit im Leistungssport
Stress spielt – ob beruflich im Leistungssport oder privat – eine nicht zu unterschätzende Rolle. Oft macht es keinen Unterschied, ob es sich um körperlichen oder psychischen Stress handelt. Mit der Hypnosetherapie (Hypnoanalyse) und der körperorientierten Hypnose gibt es zwei wichtige Mittel, um Stress nachhaltig zu verarbeiten (auflösende Form der Hypnose) und um den Körper zu regenerieren. Ebenso können hypnotische Strategien wie die Suggestionshypnose, die imaginativen Verfahren sowie die auto-suggestiven Verfahren einem Leistungssportler dabei helfen, körperliche Beschwerden zu lindern (klinischer Aspekt), Bewegungsabläufe zu optimieren (Ziel der sparsamen Bewegung) oder beim Wettkampf auf den Punkt fit und motiviert zu sein (Konzentration und Motivation).
Der folgende Artikel erklärt zunächst die wichtigsten Grundlagen chronischer Belastungsphasen (Reaktion des menschlichen Nervensystems auf Dauerstress) und stellt anschließend wichtige klinische und nicht-klinische Verfahren aus Hypnosetherapie, körperorientierter Hypnose und Körperpsychotherapie vor.
Das 3-Phasen-Modell bei Dauerstress von Selye – Klinische Sporthypnose kann helfen, Stress abzubauen
Insbesondere im Leistungssport spielt Stress eine nicht zu unterschätzende Rolle. Für das menschliche Nervensystem macht es oft keinen Unterschied, ob Stress körperlich oder psychisch ist (vgl. ausführlicher hier zu stressbedingten Verspannungen). Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass es im menschlichen Nervensystem zwei Gegenspieler gibt, den Sympathikus und den Parasympathikus (vgl. Grafik):
Der Parasympathikus ist die Komponente des vegetativen Nervensystems, die für die unwillkürliche, nicht dem Willen unterliegende Steuerung der meisten inneren Organe und des Blutkreislaufs verantwortlich ist. Er wird auch als „Ruhenerv“ bezeichnet, da er dem Stoffwechsel, der Regeneration und dem Aufbau körpereigener Reserven dient.
Der Sympathikus wird im Gegensatz dazu aktiv, wenn wir unter Stress stehen, zum Beispiel, wenn wir uns körperlich und/oder psychisch bedroht (Distress) oder positiv herausgefordert (Eustress) fühlen. Seine Aktivierung dient der Bereitstellung von Energien im Zusammenhang mit der evolutionär älteren Flucht- oder Kampfreaktion.
Erste Hinweise auf den Zusammenhang zwischen Stress und vielen chronischen Erkrankungen liefert das noch relativ neue Forschungsfeld der Epigenetik. Auch ko-evolutionäre Hypothesen zur gemeinsamen (parallelen) Entwicklung des zentralen und peripheren Nervensystems spielen hierbei eine Rolle. Vor allem waren es die Anfänge der Stressforschung, mitbegründet durch Professor Hans Selye und sein 3-Phasen-Stress-Modell, die bereits Mitte des 20. Jahrhunderts auf diesen bis dahin in der Schulmedizin – vielleicht mit Ausnahme von Sigmund Freunds Psychoanalyse – weitgehend übersehenen Zusammenhang hinweisen.
Was wir von Stresspionier Selyes Forschung lernen können
Selye erkannte, dass das Nervensystem von Tieren, die (Dauer-)Stress ausgesetzt sind, immer ein 3-Phasen-Modell durchläuft: beginnend mit der Alarmphase (Phase 1 mit voller Aktivierung der Stressmechanismen), worauf Phase 2 folgt (Widerstandsphase bei länger anhaltenden Stress- und Belastungsphasen) und abschließend Phase 3 (Erschöpfungsphase mit möglicher Erkrankung des „schwächsten Organs“ und evtl. Tod, ausführlicher unten).
Die folgende Grafik veranschaulicht, wie es durch Dauerstress dazu kommen kann, dass ein Organismus die genannten 3 Phasen bis zur Erschöpfung (Burnout) oder zur Erkrankung eines (überlebens)wichtigen Organs durchläuft.
Folge 1 von Stress: Wie Stress den Parasympathikus („Ruhenerv“) hemmt und warum vor allem Leistungssportler häufig unter psychosomatischen Erkrankungen leiden
Warum Menschen und Leistungssportler leichter in Dauerstress geraten als Tiere
Stressforscher Selye führte seine Untersuchungen mit Tieren durch. In Bezug auf die psychosomatischen Beschwerden von Leistungssportlern halte ich es allerdings (im Vergleich zu Selyes Forschung mit Tieren) für besonders wichtig, dass der moderne Mensch ein viel weiter entwickeltes Zeitempfinden (Erinnerung an die Vergangenheit, in die Zukunft gerichtete Erwartungshaltung) hat als die Tiere, mit denen Selye seine Untersuchungen durchführte. Vor allem im Leistungssport und anderen körperlich und psychisch sehr fordernden Berufen ist daher eine ausreichende Regeneration wichtig, oft aber nicht möglich. Zudem können zum Beispiel frühere emotionale Verletzungen (unverarbeitete Gefühle aus der Vergangenheit) und die damit zusammenhängenden negativen Gedanken, Selbstbewertungen usw. dazu beitragen, dass bei Leistungssportlern die notwendigen Erholungsphasen ausbleiben. Denn im Zusammenhang mit Burnout spielt der Kampf um Anerkennung durch Leistung oft eine wichtige Rolle. Während Tiere oft nicht so sehr an Vergangenheit und Zukunft „denken“, hat ein Leistungssportler häufig noch nicht einmal einen aktuell laufenden Wettkampf abgeschlossen. In Gedanken ist er aber vielleicht schon beim nächsten Wettkampf, etwa weil dieser wichtiger ist.
So trägt ein Sportler oft maßgeblich (und meistens unbewusst) selbst dazu bei, den Dauerstress und die damit zusammenhängenden psychischen und körperlichen Belastungen aufrechtzuerhalten (vgl. auch Zapolsky, R., 1994. Why Zebras Don’t get Ulcers. W.H. Freeman and Company: New York). In der Fachsprache nennt man dies auch Habituation (Gewöhnung).
Das Leeren des Geistes ist ein grundlegendes Prinzip der Meditation. Es ist vielleicht gerade deswegen so nützlich beim Umgang mit und auch zum Abbau von Stress. Für viel nützlicher halte ich aber die unten erwähnten therapeutischen Strategien.
Folge 2 von Stress: Wie durch Stress Fehlhaltungen bei Leistungssportlern entstehen können, die wiederum psychosomatische Erkrankungen begünstigen und so die Performance beeinträchtigen
Zum anderen entstehen im Zusammenhang mit Stress bei Leistungssportlern oft ganz individuelle Körperhaltungen, die wiederum mit einer individuell erlernten Stressreaktion zusammenhängen. Dies veranschaulichen auch die weiteren Illustrationen (siehe unten).
Körperliches Muster bei Distress: Stopp-Muster (Körperschema der Angst nach Feldenkrais)
Das körperliche Muster bei Distress besteht aus einem Anspannen der Beugermuskeln im Körper (Beugerzucken) und einem Anhalten des Atems: Man könnte dies auch als „Verharren in der Ausatmung“ bezeichnen. Phase 1 des Moro-Reflexes beinhaltet den so genannten Furchtlähmungsreflex, der in der Grafik veranschaulicht wird.
Körperliches Muster bei Eustress: Start-Muster
Das körperliche Muster bei Eustress (in dem eine Situation nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung bewertet wird), findet seinen Ausdruck in einer Betonung der Streckermuskeln (Illustration links), einer Art „Verharren in der verstärkten Einatmung“. Die Situation wird also positiv angegangen, wenn auch mit innerem Widerstand: Eine Entspannung findet durch ungenügende Ausatmung nicht statt. Dieses Körperschema finde ich in meiner Praxis besonders häufig bei Sportlern vor, vor allem bei Fußballern (inklusive dazugehöriger O-Beine durch dauerhaft angespannte Streckermuskeln). Sehr häufig leiden sie unter Rückenschmerzen und Kniebeschwerden.
Folge 3 von Stress: Psychosomatik von Bluthochdruck und Herzbeschwerden
Stress, Atmung, Bluthochdruck und Herzbeschwerden
Typisch im Zusammenhang mit Stress, veränderter Atmung und den oben dargestellten Körperhaltungen ist auch ein zu hoher Bluthochdruck. Die Schulmedizin kennt hier mit dem Einsatz von Blutdrucksenkern ein sehr probates Mittel. Es therapiert allerdings nicht die Ursache des Bluthochdrucks, sondern nur ein Symptom. Möchte man die Ursache therapieren, ist es wichtig, sich mit den Ursachen der stressbedingten Umstellungen eines Organismus zu beschäftigen: Stress und unverarbeitete Gefühle wie Angst, Ärger oder auch Einsamkeit. An diesen lässt sich arbeiten, sowohl an den Gefühlen als auch an der Körperhaltung, die mit ihnen im Zusammenhang stehen.
Notwendige Synchronisation von Herzschlag und Atmung
Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass sich Herz (Herzmuskel) und Atmung (vor allem das Zwerchfell) miteinander abstimmen und „synchronisieren”, was Herzratenvariabilität genannt wird. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass ungeklärte Herzbeschwerden und Herzrhythmusstörungen oft mit bestimmten Atmungs-, Haltungs- und Bewegungsmustern zusammenhängen. Ebenso ist nicht verwunderlich – dies zeigt die Erfahrung mit körperorientierten Verfahren –, dass Herzpatienten enorm von einer Vertiefung der Bauchatmung und einem Lösen von Spannung in der Muskulatur profitieren. Oft verschwinden entsprechende Beschwerden dann ganz.
Folge 4 von Stress: Die „Sensomotorische Amnesie“ – Wenn das Nervensystem Bereiche des Körpers im Verlauf chronischer Belastungsphasen „zentralnervös amputiert“
Die sensomotorische Amnesie (SMA) bezeichnet das Nichterinnern der sensomotorischen Rindenfelder im menschlichen Gehirn, die für das Spüren (Sensorik) und Steuern (Motorik) der Muskulatur zuständig sind (vgl. auch die Grafik). Meist entsteht eine sensomotorische Amnesie durch unbewusste und lange andauernde Muskelanspannung während chronischer Belastungsphasen (durch körperlichen oder psychischen Stress) oder nach einem Trauma.
Gefühle können eigentlich immer im Körper verortet werden – Ängste z.B. in Bauch und Brustkorb. Bei vielen Gefühlen sind auch die ursprünglich für das Schmerzempfinden zuständigen Gehirnareale aktiv. Wenn eine körperliche Belastung zu groß ist (z.B. Schmerzen in einem verletzten Bein nach einem Unfall) oder Gefühle unaushaltbar sind, kann es sein, dass das zentrale Nervensystem Körperteile „gedanklich amputiert“. Dies geschieht, um dem Schmerz nicht mehr in seiner Gänze ausgeliefert zu sein. Dies ist wohl der zentralnervöse Vorgang hinter dem Prinzip der Verdrängung nach Freud.
Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass viele psychosomatische Beschwerden bei Leistungssportlern genau mit diesen zentralnervösen Veränderungen und den damit einhergehenden Verschlechterungen des Stoffwechsels zusammenhängen: unter anderem durch die fehlende Beweglichkeit des Körperteils bei einer SMA und die verringerte „Schwingungsfähigkeit“ im Allgemeinen.
Die Entstehung der Sensomotorischen Amnesie, die vor allem bei Fußballern häufig zu Rückenschmerzen und Kniebeschwerden führt, wird in der folgenden Grafik veranschaulicht:
Hypnosetherapeutische Strategien zur Behandlung psychosomatischer Blockaden und hypnotische Strategien zur Performancesteigerung im Leistungssport
Aufgrund der oben beschriebenen Mechanismen, die vermutlich zu zentralnervösen und körperlichen Veränderungen führen, ergeben sich auch im Leistungssport bei vielen psychosomatischen Beschwerden sowie zur Leistungssteigerung neue Möglichkeiten. In der Schulmedizin finden sie bisher weitestgehend keine Verbreitung:
Hypnoanalyse (therapeutische Hypnose) bei psychosomatischen Beschwerden (wie z.B. Rückenschmerzen) im Leistungssport als Ergänzung zur Sporthypnose
Mit der Hypnoanalyse (auflösende Hypnose) sind die emotionalen Ursachen für viele chronische Beschwerden oft gut behandelbar. Zum einen lässt sich durch die Arbeit mit dem Unterbewusstsein häufig herausfinden, wie die wesentlichen Grundemotionen (Wut, Angst etc.) mit dem aktuellen Problem des Leistungssportlers zusammenhängen. Zum anderen können die belastenden Emotionen (unverarbeitete Gefühle) in den meisten Fällen mit der Hypnoanalyse bearbeitet und aufgelöst werden.
Körperorientierte Hypnose zur Behandlung von Blockaden (wie z.B. Rückenschmerzen) und zur Optimierung von Bewegungsabläufen im Leistungssport
Die körperorientierte Hypnose ist bei der Arbeit mit Leistungssportlern das Mittel der Wahl zur Behandlung starker körperlicher Blockaden (wie z.B. Rückenschmerzen) – vgl. Sensomotorische Amnesie oben. Ebenso lässt sie sich zur Optimierung von Bewegungsabläufen einsetzen. Durch die Hypnose hat ein Sportler einen ganz anderen Zugang zu seinem Körper und kann sich selbst auch bei kleinsten Bewegungen „zuschauen“. Dadurch, dass die so genannte Grundaktivierung in der Hypnose wesentlich geringer ist als unter Belastung, lassen sich so oft kleine, entscheidende Verbesserungen bei Bewegungsabläufen (differenzielles Lernen auf der Ebene des Körper-Selbst) erreichen. Diese lassen sich mit den Standard-Trainingsverfahren bei weitem nicht erreichen, weil die Wahrnehmungsfähigkeit unter Belastung stark eingeschränkt ist.
Hypnose zur Performancesteigerung im Leistungssport – Einsatz von imaginativen Verfahren und von Autosuggestionen im Leistungssport
Neben der hypnosetherapeutischen Behandlung körperlicher Blockaden und der Verbesserung von Bewegungsabläufen mit körperorientierter Hypnose (Therapie und Verbesserung grundlegender Fähigkeiten wie z.B. bei Rückenschmerzen) kann die Hypnose einen Sportler dabei unterstützen, bei einem Wettkampf eine noch bessere Leistung zu erzielen. Dazu zählen vor allem die imaginativen Verfahren, die suggestive Hypnose sowie auto-suggestive Verfahren.
So lassen sich beispielsweise imaginative Verfahren dazu anwenden, um einen Wettkampf oder die Wettkampfstrecke vorher in der Trance zu durchlaufen. Der Sportler erhält so ein Gefühl für die Wettkampfsituation. Ebenso können suggestive Hypnoseverfahren dabei helfen, mit mehr Leichtigkeit an Wettkämpfe heranzugehen. Ich bringe dem Leistungssportler auch auto-suggestive Verfahren bei. Diese kann er selbst vor, während oder nach dem Sport einsetzen. Er ist auf den Punkt konzentriert bzw. kann nach dem Wettkampf (oder Training) besser und schneller regenerieren und entspannen.
Sensomotorische Körperarbeit als Ergänzung zur Sporthypnose
Körperpsychotherapeutische Methoden im Leistungssport
Neben den Hypnoseverfahren setze ich in der Arbeit mit Leistungssportlern häufig auch körperpsychotherapeutische Methoden ein. Vor allem bei stark im Körper sitzenden Ängsten (und anderem Stress, z.B. Rückenschmerzen) haben sich diese als besonders hilfreich erwiesen. Ebenso helfen sie dabei, durch das direkte Feedback des Therapeuten eigene Bewegungsabläufe noch genauer wahrzunehmen, sie verändern und optimieren zu können.
Die einzelnen körperpsychotherapeutischen Strategien erkläre ich im Folgenden ausführlicher.
- Pandiculations nach Professor Thomas Hanna
Durch die Nutzung der sensomotorischen Rückkopplungsschleife zwischen Gehirn und Körper lässt sich – mit Hilfe eines Therapeuten – lernen, unbewusst dauerverspannte Muskeln (Muskeln, die man bewusst nicht gut spürt und nicht entspannen kann, vgl. auch „sensomotorische Amnesie“) im ersten Schritt mehr anzuspannen. Nach und nach können sie immer bewusster und kontrollierter entspannt werden. Der Patient lernt dadurch, die überflüssige Muskelspannung kontrolliert zurückzunehmen. Dadurch senkt sich im Verlauf der Therapie der Muskeltonus in einzelnen Muskeln, Körperpartien und auch insgesamt ab.
Sollten die Pandiculations nach Professor Hanna nicht für die Auflösung der Muskelverspannung und der Wahrnehmungseinschränkung („sensomotorische Amnesie“) des Patienten ausreichen, lassen sich meist noch punktuelle Verspannungen in der Muskulatur finden:
- Aktive Triggerpunkt- oder Myogelosen-Behandlung der Muskulatur
Bei dieser Art der Behandlung arbeitet der Therapeut punktuell an den betroffenen verhärteten, meist schmerzenden Muskelsträngen. Ebenso lässt sich diese Methode bei Verhärtungen des Bindegewebes (Faszien oder Unterhautbindegewebe) anwenden. Dadurch lösen sich die meisten Schmerzpunkte schnell auf. Die meisten Schmerzsyndrome verschwinden so typischerweise auch. Solch ein punktuelles Vorgehen kann bei Problemen der inneren Organe vor allem nützlich sein, wenn die Schmerzpunkte (bzw. die verspannten Muskeln) Nervenbahnen blockieren, so dass die das Organ versorgenden Nerven nicht ordentlich arbeiten bzw. elektrische Impulse weiterleiten können.
- Kinetisches Spiegeln nach Feldenkrais
Manche Muskeln sind so stark verspannt, dass ein Lösen der Verspannungen durch Methoden wie die Triggerpunkte-Behandlung oder das Pandiculieren gar nicht möglich ist. In diesem Fall kann man dem zentralen Nervensystem (Gehirn), das die Spannung in der Muskulatur erzeugt, die Arbeit durch kinetisches Spiegeln abnehmen. Wenn das Gehirn verstanden hat, dass zur Aufrechterhaltung des Schutzmusters nun „Hilfe von außen da ist“, löst es die Muskelspannung ein Stück weit. Anschließend lässt sich in der Therapie mit den anderen Methoden weiterarbeiten.
Durch die 3 genannten Methoden lassen sich in der Regel punktuell (direkt an verspannten Partien arbeitend) sehr schnell Verbesserungen erreichen, so dass der Schmerz schnell gelindert wird oder verschwindet. Damit die Schmerzen allerdings in Stress- und Belastungsphasen gar nicht mehr auftreten, bedarf es meist zusätzlich einer Verbesserung des Körperbewusstseins und einer Veränderung der Bewegungsorganisation:
- Sensomotorisches Lernen nach Feldenkrais und Körperbewusstseinstraining
Ist die Spannung in der Muskulatur zunächst einmal punktuell gelöst, ist es natürlich für den Patienten wichtig, dass er nachhaltig etwas von der Therapie hat und nicht – durch die nächste Stresssituation oder alte Gewohnheiten – wieder in seinen Schmerzkreislauf zurückfällt. Durch sensomotorisches Lernen nach Feldenkrais und Körperbewusstseinstraining versteht der Patient nach und nach, wie er selbst zur Aufrechterhaltung dysfunktionaler (Bewegungs-)Muster beiträgt und was er tun kann, damit Schmerzen auch in Stresssituationen seltener oder gar nicht mehr auftreten.
- Integrative Atemtherapie – ideal zur Behandlung psychischer Krankheiten und bei stark ausgeprägten Schutzmustern
Bei der Arbeit mit Schmerzpatienten bringt häufig ein Lösen punktueller Verspannungen die zunächst größere Erleichterung. Bei der Arbeit mit Patienten mit psychischen Krankheiten (oder auch mit starken Schutzmustern, wie beispielsweise bei einem Schleudertrauma) bevorzuge ich dagegen den Einsatz der integrativen Atemtherapie. Denn bei eigentlich allen psychischen Störungen lässt sich beobachten, dass unbewusst verspannte Muskeln den Atem behindern: Sie verhindern also, dass sich das Zwerchfell (der Hauptatemmuskel) beim Einatmen verkürzt und so die Lungenflügel öffnet, oder sich – beim Ausatmen – wieder bis auf das normale Spannungsniveau entspannt.
Bei der integrativen Atemtherapie erforsche ich gemeinsam mit meinem Patienten durch sanfte Berührungen und kleine, achtsame Bewegungen, wo die Muskeln liegen, die die Atmung blockieren. Wenn mein Patient zunächst einmal wieder spürt, wo er unbewusst Spannung erzeugt, und dann lernt, wie diese Spannung mit seiner Atmung zusammenhängt, öffnen sich diese Schutzmuster nach und nach. Therapie ist hier ein forschender, spielerischer Prozess. Er hat allen Patienten, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe, richtig Spaß gemacht. Denn er arbeitet mit der uns angeborenen kindlichen Neugierde und ist nicht „erzieherisch“.
Dieses Vorgehen entspricht im Großen und Ganzen auch meiner Philosophie als Therapeut: Nicht der Patient hat sich meinen Mustern unterzuordnen, sondern ich versetze mich ganz in sein Thema hinein. Gemeinsam erarbeiten wir dann Lösungen für seine Anliegen.
Ergänzende Psychotherapie in der Sporthypnose
Um körperliche und psychische Veränderungsprozesse für Leistungssportler verständlich und besser reflektierbar zu machen, arbeite ich meistens auch mit Methoden aus der Psychotherapie. Der Sportler kann dadurch verstehen, wie das eigene Verhalten zu seinen Beschwerden geführt hat (Psychoedukation). Sollte sich der Leistungssportler bereits in psychotherapeutischer Behandlung befinden, können körperpsychotherapeutische Methoden oder die Hypnotherapie eine gute Ergänzung zu einer psychotherapeutischen Behandlung wie einer Verhaltenstherapie sein. Meiner Erfahrung nach bewirken sie nachhaltigere Ergebnisse. Dies sollte allerdings mit dem behandelnden Therapeuten abgestimmt werden.
Anmerkung und Literaturempfehlungen für Leistungssportler
Um körperliche und psychische Veränderungsprozesse für Leistungssportler verständlich und besser reflektierbar zu machen, arbeite ich meistens auch mit Methoden aus der Psychotherapie. Der Sportler kann dadurch verstehen, wie das eigene Verhalten zu seinen Beschwerden geführt hat (Psychoedukation). Sollte sich der Leistungssportler bereits in psychotherapeutischer Behandlung befinden, können körperpsychotherapeutische Methoden oder die Hypnotherapie eine gute Ergänzung zu einer psychotherapeutischen Behandlung wie einer Verhaltenstherapie sein. Meiner Erfahrung nach bewirken sie nachhaltigere Ergebnisse. Dies sollte allerdings mit dem behandelnden Therapeuten abgestimmt werden.
Anmerkung
Bitte lassen Sie Ihre Beschwerden vorab immer klassisch medizinisch abklären. Akute Probleme gehören immer in die Hände der Schulmedizin.
Literaturempfehlungen
- Selye, H.: Stress beherrscht unser Leben. Erschienen 1957 im Econ Verlag.
- Zapolsky, R. M.: Warum Zebras keine Migräne kriegen. Erschienen 1996 im Pieper Verlag-
- Barral, J.-P. (2006): Die Botschaften unseres Körpers. Südwest Verlag.
- Grossman, P. & Defares, P. B. (1985): Breathing to the heart of the matter: Effects of respiratory influences upon cardiovascular phenomena. In Peter B. Defares (Ed.): Stress and Anxiety, Vol. 9, Hemisphere Publishing Corporation: Washington D.C.
- Hymes, A. & Nuernberger, P. (1980): Breathing patterns found in heart attack patients. Research Bulletin of the Himalayan International Institute 2(2), S. 10-12.
- Acharya, U. R., Joseph, K. P., Kannathal, N., Lim, C. M. & Suri, J. S. (2006): Heart rate variability: A review. Med Bio Eng Comput, 44, S. 1031–1051.
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