Er wendet sich an mich und erklärt mir am Telefon seine Lage. Auch versteht er mein Argument, dass wir ihm zunächst das Rauchen – seine Flucht aus Stress und Panikgefühlen – lassen sollten, um zunächst in aller Ruhe an innerer Unruhe und Panikattacken arbeiten zu können.
In der ersten Behandlungssitzung mit der Hypnosetherapie in meiner Münchner Praxis stellt sich nun heraus, was der eigentliche Auslöser hinter Thorstens innerer Unruhe und auch der Panikattacken ist:
Thorstens Eltern hatten sich schon seit seiner frühen Kindheit immer wieder lautstark gestritten. Als Thorsten 5 Jahre alt war kam es schließlich zu einer Trennung und seiner Mutter wurde von einem Gericht das Sorgerecht zugesprochen. Auch wenn Thorsten natürlich die Problematik um die Trennung seiner Eltern bewusst war, so hatte er schon lange verdrängt, welche Bedrohung die ständige Aggression zwischen seinen beiden Eltern für ihn als Kind dargestellt hatte. Und als wir dann mit der direkten Regression die Ursache für seine innere Unruhe gefunden hatten fiel es ihm auch wie ein Schleier von den Augen, warum das Rauchverhalten für ihn so unkontrollierbar geworden war:
Er hatte sich diesen alten, unverarbeiteten Gefühlen seit seiner Kindheit nicht mehr zugewendet gehabt (Fachterminus Verdrängung) und von diesen Gefühlen, die ihn immer in der abendlichen Entspannung heimsuchten, dissoziierte er sich durch das Rauchen während er tagsüber den Kampf um Anerkennung von seinem beruflich erfolgreichen Vater kämpfte. Mit der Methode des informierten Kindes – einer gestalttherapeutischen Strategie, welche ich oft bei der therapeutischen Raucherentwöhnung anwende,- konnten wir diese alten Gefühle zum Glück in nur zwei Sitzungen aufarbeiten. Ich bekam bereits eine Woche später von Thorsten die Rückmeldung, dass er seinen Zigarettenkonsum dadurch erfolgreich von zwei auf eine Packung pro Tag reduzieren konnte. Das Rauchen war zwar nun keine Notwenigkeit mehr, aber immer noch schön, weil es für ihn eine angenehme Entspannungsfunktion erfüllte.