Die Hypnoanalyse und ihre wichtigste Methode, die (direkte) Regression, ist meiner Erfahrung nach mit das wichtigste Werkzeug in der therapeutischen Arbeit mit Hypnose. Sie erfordert eine hohe Kooperationsbereitschaft des Klienten zur Mitarbeit in den Sitzungen und ist gerade deswegen, und auch weil mit dieser „ursachenorientierten“ Methode vielen Problemen die (emotionale) Wurzel gezogen werden kann, so effektiv.
Alle Erfahrungen, die ein Menschen im Verlauf seines Lebens macht, werden mit den Sinnen wahrgenommen und hieraus entstehen Programme, gute Programme (z.B. Kochen oder Autofahren) und einstmals nützliche Programme (z.B. Angstreaktion als Schutzmechanismus), welche später aber dysfunktional und hinderlich werden können.
Hierbei hat jedes dieser dysfunktionalen Programme seinen Beginn (die „emotionale Wunde“ entsteht) und basierend darauf tragen wir das Thema in uns, bis in die Gegenwart, als eine Art (unterbewusste) Erinnerungskette, die uns noch mit dem Ursprungsereignis verbindet:
In der Hypnoanalyse und der Arbeit mit direkter Regression unterscheidet man zwischen drei Arten von Ereignissen:
- ISE („Initializing Sensitizing Event“)
Das Ereignis, in dem die hinter dem Problem/Thema stehende (oft verdrängte) belastende Emotion erstmalig aufgetreten ist und nicht verarbeitet werden konnte.
- SSE („Subsequent Sensitizing Event(s)“)
Folgeereignisse, die zu einer Verstärkung der zugrunde liegenden Emotion und der damit verbundenen Glaubenssätze geführt haben. Es ist aber noch keine Störung, die offenkundig ist, vorhanden bzw. diese will vom Klienten nicht (bewusst) wahrgenommen werden.
- ASE („Activating Sensitizing Event“)
Das letzte dieser belastenden Ereigniskette, das oft symptomauslösend wirkte, und weswegen die Klienten sich dann meist auch therapeutische Behandlung begeben.
Typische Anwendungsgebiete der Arbeit mit hypnotischer Regression sind:
- Depressionen
- Phobien
- Angststörungen, Panikattacken
- Blockaden allgemein
- Schlafstörungen
- Abhängigkeiten (stofflich, nicht-stofflich)
- Psychosomatisch Erscheinungen
Bei der Arbeit mit der direkten hypnotischen Regression hilft der Therapeut dem Klienten, die (bis dato) unbewusste Erinnerungskette ins Bewusstsein zu holen. Hier arbeiten Therapeut und Klient dann gemeinsam daran, die alte „neuronale Schleife“ aufzulösen bzw. durch Heilungssuggestionen durch eine neuronale Schleife zu überschreiben. Dass dies möglich ist, ist eine wesentliche Grundannahme jeglicher Traumatherapie, und auch die Hirnforschung kommt immer mehr zu der Überzeugung, dass dies möglich ist, unter anderem auch mittels Hypnose.
Die wichtigsten Inhalte des Seminars zur analytischen Hypnose:
- Pacing and Leading des Klienten/Patienten
- Die Dave-Elman-Induktion wirklich verstehen anstatt sie „blind“ durchzuführen
- Was bedeutet Hypnoanalyse?
- Arbeit mit direkter Regression – Vom ASE zum ISE (Aufbau der Affektbrücke, direkte Regression vom ASE ins ISE und Heilarbeit mit dem inneren Kind als Metapher)
- Die Abreaktion forcieren – Desensibilisierung aufgestauter Gefühle in Trance
- Kurzer Abschnitt zur Arbeit mit direkter Regression bei diversen „Störungsbildern“ und bei den Themen Raucherentwöhnung und Abnehmen/Essverhalten
Jeder Ausbildungsteilnehmer erhält ein Skript mit dem Schwerpunkt „effektives therapeutisches Arbeiten mit Hypnose“. Da die geschichtlichen und theoretischen Grundlagen der Hypnose in anderen (Basishypnose-)Ausbildungen erlernt werden können, sind diese kein wesentlicher Bestandteil des Seminars.